Spülbohrverfahren (direkt)
Dieses Drehbohrverfahren (auch Rotary-Bohren genannt) im Brunnenbau fördert das Bohrgut durch das Spülmedium Wasser, welches zur Erhöhung der Tragfähigkeit mit verschiedenen Stoffen angereichert wird.
Spülbohrverfahren (direkt)
Diese Verfahrenstechnik im Brunnenbau macht ein Absetzbecken (Maße ca. 1m x 1m x 1m)erforderlich, wird vor Ort ausgehoben und im Allgemeinen Spülgrube genannt. Wie der Name schon sagt soll sich dort das Bohrgut absetzen (Sedimentation).
Die Spülung wird mit Überdruck durch das Gestänge zur Bohrlochsohle gepumpt, dort sorgen die rechts drehende Bohrkrone sowie die austretende Spülung für ein Abtragen der Schichten, das Bohrgut steigt im Bohrloch auf, wird dem Sedimentationsbecken zugeführt und nach erfolgter Ablagerung, vom Bohrklein befreit, wieder ins Bohrgestänge gepumpt.
Nach Erreichen der erforderlichen Tiefe wird das Bohrgestänge ausgebaut, das Bohrloch "steht" durch atmosphärischen Überdruck auf die Wassersäule.
Es erfolgt der Ausbau mit Filter- und Vollrohr, nach deren erfolgreichem Einbau eine Kiesschüttung im Filterbereich erfolgt.
Der Filterkies soll eine Art "Gegenfilter" bilden, dabei für Kleinst- und Schwebeteilchen durchlässig sein, dennoch Teile mit einer gewissen Korngrösse ( je nach Körnigkeit des Filterkieses und der Schlitzweite des eingebauten Filterrohres) zurückhalten und somit eine gut wasserdurchlässige und stützende Schicht um den Brunnenfilter herstellen.
Es erfolgt eine Rückspülung, um den Filterkies, sowie den Brunnenfilter von Spülmittelzusätzen zu befreien. Hiernach wird eine Unterwasserpumpe in Nähe des Filters in das Brunnenrohr eingebaut und ein Pumpversuch gemacht, der vornehmlich Spülmittelzusätze, sowie Fein- und Feinstteile aus der unmittelbaren Umgebung des Kiesschüttfilters entfernen soll. Weiterhin dient der Pumpversuch dem Klarspülen des Brunnens und gibt Aufschluss über die zu erwartende Wassermenge und die Absenkung des Gw-Leiter bei Wasserentnahme.
Es erfolgt der Einbau der Pumpe für den Dauerbetrieb, sowie die Installation der notwendigen Armaturen. Der Ringraum des Bohrlochs wird wieder schichtengerecht verfüllt, um Verunreinigungen des angebohrten Gw-Leiters auszuschließen.
Spülung :
Die Spülung hat die Aufgabe das Bohrwerkzeug zu kühlen, die Bohrlochwand zu stabilisieren und das Bohrgut zu fördern.
Spülungszusätze :
CMC (carboxy-methyl-cellulose) wird der Spülung zugeführt, um die Bohrlochwand abzudichten. Dies geschieht durch Bildung eines sogenannten "Filterkuchen" und verhindert die Infiltration der Bohrlochwand mit Bohrgut, bzw. "aufgeladenerSpülung".
Weiterhin hindert es Ton am Quellen und ist unabdingbar beim Durchbohren von tonhaltigen Schichten.
Bentonite erhöhen die Tragfähigkeit der Spülung und unterstützen bei grobporigen Böden die Abdichtung der Bohrlochwand. Bei Havarien geliert die Spülung und verhindert somit ein Absinken des Bohrguts auf das Bohrwerkzeug.